30 Juni 2012

Jungs-Karo für den Juli

Hallo Ihr Lieben

heute war Stoffmarkt in Mannheim und bei brütender Hitze sind wir schon früh morgens aufgebrochen, zu stürmen und zu shoppen....


Die Ausbeute kann sich sehen lassen. Der Junior war dabei, denn dieses Mal wurde nur für ihn gekauft. Rosa und Lila liegt hier genug in den Regalen, aber Gabriel braucht dringend Hosen und da er doch mittlerweile einen eigenen Geschmack hat, durfte er dieses Mal mit.


Alle Karostoffe hat er selbst mit ausgesucht - den supertollen in Türkis hat er sogar ganz alleine gefunden, ich hatte ihn übersehen... Ein paar Jerseys durften auch noch mit, denn unifarbene Kombipartner für Jungs sind im Moment im Regal auch dünn gesäht.

So steht der Juli nähtechnisch wohl unter dem Zeichen "karierte Hosen für den Junior" und diverse Ebooks und Hosenschnitte sind schon kopiert und warten auf ihren Einsatz.

Aber ich kann euch sagen: heute und morgen wohl eher nicht. Bei über 30 Grad ist hier Poolzeit angesagt. Jede Bewegung ist zuviel und ich war froh, dass wir schon 30 min vor Öffnung in Mannheim waren und kurz nach 10 schon wieder auf dem Heimweg im klimatisierten Auto saßen!

Ach - und die beiden grauen Stöffchen im Vordergrund rechts, die sind nur für mich: als Rückseitenstoffe für meinen Quilt :o) Geht ja schließlich nicht, dass ich auf den Stoffmarkt fahre und garnichts für mich mit nach Hause geht.... wo kämen wir denn da hin?

Seid lieb gegrüßt, eure Jennifer

27 Juni 2012

Eulenstarke Kombi

Hallo Ihr Lieben,


zu einem besonders schönen Anlass durfte ich für Beatrice mal wieder eine tolle Kombi nähen. Ausgeführt wurde sie dann auch auf der Erstkommunion einer ganz lieben Freundin!


Seitdem aber nicht getragen und deshalb gab es auch noch keine Bilder. Heute scheint die Sonne aber so schön und Beatrice hatte Bilderlaune. Und da ich immer noch übe, mit der neuen Kamera zurecht zu kommen - ich mag den Touchscreen nicht - gibt es mal wieder etwas Genähtes hier im Blog :o)

Es wird ja auch langsam Zeit! Und wenn ich sehe, wie mein Kind die selbstgemachten Klamöttchen liebt, dann kommt die Lust und die Kreativität gerade geballt wieder :o)


Leider war es etwas windig, wie fast immer bei uns. Aber der strahlende Sonnenschein macht doch Laune auf schöne Bilder. Und so langsam werde ich doch "warm" mit dem neuen Teilchen.



Und noch ein wenig mehr Übung und die Bilder kommen wieder gut rüber. Ist ja auch nicht so einfach - Windstille abwarten, Lächeln dabei und dann noch eine Mama, die Knipsen übt :o)

Seid lieb gegrüßt, eure Jennifer

Schnitte: Shirt Lina, Rock Römö, beides Größe 134-140

Der Juni neigt sich dem Ende



Hallo Ihr Lieben

der Monat Juni neigt sich dem Ende. Es war für uns dieses Jahr kein schöner Monat.... da lässt sich leider nichts schön reden.

Neben den Ereignissen in Hamburg haben uns in den letzten 3 Wochen noch der Verlust unseres Panthers beschäftigt, den ein gewissenloser Raser überfahren hat. 

Dazu kam kurz danach der Ausfall meiner Stickmaschine. Gott sei Dank habe ich noch die Zweitmaschine, aber ärgerlich genug. Und noch ein weiteres Ereignis, das uns schwer beschäftigt kam nun auch noch dazu. Dazu später zu gegebener Zeit mehr.

Aber wir lassen den Kopf nicht hängen. Wir arbeiten daran, das Glas wieder halb voll zu sehen. Das Leben geht weiter und man kann schließlich aus jedem Rückschlag auch etwas positives für das weitere Leben ziehen!

Daran arbeiten wir gerade. Es gelingt - den einen Tag mal besser, dann mal wieder etwas schlechter, aber es geht aufwärts.

So viele haben mir Unterstützung zugesagt, einige nette Kooperationen sind entstanden, ich freue mich auf tolle Zusammenarbeiten mit Kollegen in den nächsten Wochen. So kann ich doch wieder mit ein wenig Mut in die Zukunft schauen und die "kleinen Träume" werden sich nicht unterkriegen lassen!



Ich habe bei meiner Familie Kraft sammeln können und auch wenn es scheint, als kämen immer neue Tiefschläge hinzu, versuchen wir eben positiv zu denken und nach vorne zu sehen.

Wir haben den Garten auf Vordermann gebracht, denn dabei lässt sich herrlich Pläne schmieden, die Gedanken können fließen, man kann neue Kraft tanken. Die Rosen danken es uns und blühen fleißig um die Wette.

Und ich habe ein paar Bilder gemacht, um mit meiner neuen Kamera ein wenig warm zu werden. Ein bisschen Übung brauche ich noch, dann bin ich zumindest in diesem Punkt schon mal wieder die Alte :o)

So versuche ich also weiter, mich selbst zu motivieren und wieder mit Kraft, Freude und Mut für die Zukunft zurück zu finden - zu den kleinen Träumen und das, wofür sie stehen und was sie für mich sind!

Seid lieb gegrüßt und ich danke euch für eure Treue und eure Freundschaft, die mir in den letzten Wochen so sehr den Rücken gestärkt hat!

Eure Jennifer

15 Juni 2012

Wieder ein Rückschlag - aber es geht auch wieder weiter

Hallo Ihr Lieben,

nach dem sonnigen Wochenende letzte Woche hatte ich wieder ein wenig Energie tankt, wollte neu starten.

Gleich nach der ersten Stunde wieder an den Maschinen hat meine Stickmaschine den Geist aufgegeben. Nur noch Murks produziert und obwohl ich viel selbst an den Maschinen wieder hinbekomme, war nichts mehr zu machen. Gestern ist sie zum Doc gewandert, der natürlich im Urlaub ist. So hoffe ich, dass nächste Woche die Gute wieder heile gemacht werden kann und wieder hier einzieht.

 Da meine Zweitmaschine zum Verkauf steht, bin ich doch froh, dass ich sie noch hier habe. So kann ich wenigstens auf Sparflamme die Aufträge abarbeiten.

Ich überlege derweil, wie ich den finanziellen Schaden ein wenig in den Griff bekommen kann. Und ich werde in den nächsten Wochen in meinem Stoff-Schatz-Lager schauen und eine Menge wirklich toller Schätze und Zubehör zum Verkauf anbieten.

Ich würde mich über reges Interesse freuen und bedanke mich jetzt schon für eure Hilfe. Da ich endlich wieder eine Kamera habe, werde ich nächste Woche beginnen und die schönen Stoffschätze alle fotografieren. Vielleicht kann sich die eine oder andere von euch so etwas gönnen, das heimische Stofflager auffüllen und mir dabei helfen.

Und da der Sommer sich in diesem Jahr eher regnerisch zeigt, kann man es ja so richtig nutzen und sich ausgiebig an die Nähmaschinen verkrümeln. Wenn wir uns die Welt bunt nähen, sieht sie nicht mehr so traurig aus!

Als erstes Projekt möchte ich mich jetzt einem Geschenk für ganz besondere Menschen setzen. Ich habe in Hamburg eine wirkliche Seelenverwandte finden dürfen und bin so unendlich dankbar dafür. Und mein Weg, ein wenig Danke zu sagen, zu zeigen, wie wichtig mir das ist und war, zu zeigen, wie sehr ich euch lieb hab (ja, ihr wisst schon, wen ich meine!) ist zu Nadel, Schere und Stoff zu greifen und Liebe in meine Idee zu stecken.

So kann ich den Weg zurück an die Maschinen finden, indem ich etwas ganz Besonderes für ganz besonders liebe Menschen zaubere.

Seid lieb gegrüßt, alle ihr da draußen, von eurer Jennifer

10 Juni 2012

Jede Krise bietet auch eine Chance

Hallo Ihr Lieben,


ich habe in den vergangenen Tagen viele Gefühle durchlebt: von der Dankbarkeit, nicht verletzt worden zu sein, zur Enttäuschung über den Verlust meiner Arbeit (und natürlich auch des Lohnes) bis hin zu Wut über die Verkommenheit mancher Menschen.

Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, auch neben all den Telefonaten und Behördengängen. Vielleicht zu viel, aber ich denke, die erzwungene Auszeit hat auch irgendwie wieder gut getan.

Ich habe Entscheidungen treffen können, die ich vielleicht sonst nicht in diesem Ausmaß getroffen hätte oder erst auf später vertagt hätte. Zeit genug, um über das Leben selbst nachzudenken und über mich selbst und meine Familie.

Und ich habe beschlossen, mich von diesem eingreifenden Ereignis nicht runterziehen zu lassen. Ich lasse mich nicht unterkriegen! Nein, ich nicht! Ich werde nach vorne schauen - Vergangenes lässt sich nicht mehr ändern. Und alles "wenn" und "hätte" und "vielleicht wäre" helfen mir nicht weiter und machen es nicht ungeschehen.

Ich hatte Pläne geschmiedet, wie es nach der Messe weitergehen sollte und ich wollte Änderungen in meiner Arbeit und meinem Leben vornehmen. Im ersten Schockmoment war der Gedanke: das kann ich jetzt vergessen, denn die Einnahmen waren natürlich auch ein Punkt, der mir die Umsetzung meiner Pläne ermöglicht hätte. Aber da sich dies nun nicht mehr ändern lässt, muss ich nach vorne sehen.

Gerne hätte ich meine neuen Pläne sofort umgesetzt, jetzt muss ich noch ein wenig weiter daran arbeiten, aber dieser Rückschlag wird mich nicht davon abhalten! Im Gegenteil - mein Kampfgeist ist  nun geweckt - ich werde noch weiter und härter daran arbeiten, meine Lebensträume zu verwirklichen!

Denn mit dem Grübeln und den Gedanken kam auch die Erkenntnis: es gibt wichtige Dinge im Leben, die man sich nicht kaputt machen lassen sollte. Und meine Kreativität und mein Elan sind meine großen Pluspunkte, die mir immer durchs Leben geholfen haben - und das lasse ich mir von solch einem geistigen Tiefflieger nicht nehmen - mag er mit meinem Geld und meiner persönlichen Habe glücklich werden, aber das was ich bin und kann wird er mir nie nehmen können!

Ich bin dankbar, eine Familie zu haben, die mich immer unterstützt und die mich in den letzten Tagen so gut aufgefangen und umsorgt hat. Ich bin froh um die vielen lieben Menschen, die sich um mich kümmern, sei es per Mail, über die vielen Kommentare oder eben auch die ganz persönlichen, die mich angerufen oder auch in den Arm genommen haben. Es ist von unschätzbarem Wert, eine Welt um sich herum zu haben, die voller Liebe und Freunde ist - und das kann mir niemand nehmen!

Daran glaube ich fest und es ist auch irgendwie ein schönes Gefühl - in der Krise oder in Zeiten, in denen es einem einfach nicht gut geht - zu wissen, da sind Menschen, die sich um einen sorgen und einen lieben. Mehr kann ich mir nicht wünschen.

Und deshalb sehe ich diese persönliche Krise auch als Chance... mein Leben neu zu gestalten, meine Pläne und Lebensträume trotzdem umzusetzen und dankbar zu sein für das, was das Leben mir bietet. Und von Rückschlägen habe ich mich noch nie aufhalten lassen - und so soll es nun auch sein. Das Leben geht weiter, geldlich ärmer ja, aber niemals seelisch - denn alle Erfahrungen die man macht im Leben, bringen einen weiter und machen uns schließlich zu dem, was wir sind!

So erschließt sich mir langsam doch der Gedanke, dass alles einen Sinn hat im Leben - und ich versuche, die Chance, die sich mir gerade bietet zu ergreifen und meine Pläne umzusetzen. So soll es sein und ich sehe nach vorne - bereit anzunehmen, was das Leben mir noch zu bieten hat!

Seid lieb gegrüßt und danke fürs Lesen meines "Wort zum Sonntag" :)

Eure Jennifer

08 Juni 2012

Abenteuer "Alltag"

Hallo Ihr Lieben,

nach dem Feiertag und dem Umsorgen der Familie geht es mir ein wenig besser. Nun kommt langsam der Frust und die Wut.

Darüber, wie extrem eingeschränkt mein Alltag im Moment ist. Ohne Handtasche, keine EC-Karten und keine Möglichkeit an Bargeld zu kommen, bin ich im Moment mit Allem auf meinen Mann angewiesen. Ich könnte noch nicht einmal etwas zu Essen einkaufen, um für die Familie zu Kochen, wenn mein Mann nicht gerade zu Hause wäre und das übernehmen würde.

Ich fühle mich hilflos und abhängig. Ein Gefühl, das ich hasse und wirklich nicht brauche.

Zusätzlich kommt gerade die Ernüchterung, was mich die Folgen noch kosten werden: die Neuanschaffung der wichtigsten Dinge wie Ausweise. Auto- und Hausschlüssel, Bankkarten usw habe ich bereits in die Wege geleitet und schon dies hat ettliche Unkosten i.H.v. mehreren Hundert Euro verursacht.

Jetzt beginnt der mühsame Weg, liebgewonnene Sachen zu ersetzen: am dringendsten war heute erst einmal das Beschaffen einer neuen Kamera, damit ich neue Artikel in den Shop einstellen kann, um weiter arbeiten zu können. "Meine" Kamera gibt es natürlich so schon längst nicht mehr, das Nachfolgemodell ist für mich nun nur eine Notlösung - eine teure noch dazu :(

Und der Frust darüber, dass es meine Handtasche nicht mehr gibt, obwohl ich sie erst kurz hatte. Dass meine geliebte Ketten-Uhr in der Handtasche war und es auch diese nicht mehr gibt. Meine geliebte Sonnenbrille - in den USA gekauft - lässt sich auch nur schwer ersetzen. Oder der neue Geldbeutel und das Kartenetui - mir gerade vor 4 Wochen von Mann und Bruder zum Geburtstag geschenkt worden.

Vom Handy mal ganz zu schweigen. Ich bin sehr eigen, was "meine" Geräte und Accessoires angeht und es stellt sich gerade als sehr mühsam und vor Allem eben als frustrierend heraus, wieder neue und notwendige Sachen anzuschaffen, die ich ja bereits besaß und die zu mir gepasst haben. Die Entscheidung, solche Sachen zu kaufen, dauert bei mir immer, denn die Accessoires und auch Alltagsgeräte müssen zu mir passen.

Jetzt bin ich gezwungen, auf die Schnelle nur Notlösungen zu akzeptieren und dies meist auch noch zu überteuerten Preisen. Meine Laune ist im Keller!

Und der Knaller ist dann noch die Versicherung, die sich um den Schaden nicht schert. Da das Auto nicht aufgebrochen wurde, sondern es sich lediglich um einen Raub handelt, wird nicht gezahlt. Und da der Raub "ohne Körperschaden" ablief, sieht sich die Versicherung auch nicht in der Pflicht. 

Das Einzige, was mich aufgemuntert hatte, war meine Gesundheit und der Dank, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Wenn man dann aber von einem Versicherungsvertreter an einer Hotline wörtlich gesagt bekommt, dass "die Versicherung sehr gerne gezahlt hätte, wenn ich ein Messer zwischen den Rippen gehabt hätte, man sonst aber leider nichts tun könne"... dann beginnt man an seinem eigenen Verstand zu zweifeln - vom fehlenden Taktgefühl solcher Hirnis mal ganz abgesehen :( Wer lässt solche Flachköpfe an solche Hotlines - ein wenig mehr Einfühlungsvermögen wäre da doch sicherlich angebracht. Schließlich ruft niemand aus Spaß und Vergnügen dort an......

Jetzt ging es mir gerade ein wenig besser, aber ich geh jetzt trotzdem mal wieder zum Einmummeln und eine-Runde-Mitleid-mit-mir-selbst-haben auf die Couch und vergrabe mich ein wenig ... nach etwas Anderem steht mir gerade nicht der Sinn :(

Seid trotzdem lieb gegrüßt und paßt auf euch auf! Eure Jennifer

06 Juni 2012

Von Tag zu Tag geht es irgendwie weiter....

Hallo Ihr Lieben,

ich starte in Tag 3 danach...

Ich hoffe, dass ich bald wieder zum normalen Alltag zurückfinden kann. Denn es ist einfach unglaublich, was mit mir in den letzten Tagen passiert.

Sonntag Abend habe ich natürlich im Schock erlebt. Man tut, was getan werden muss. Informiert die wichtigsten Stellen, geht zur Polizei. Erlebt alles irgendwie im Zeitraffer und begreift noch nicht, was wirklich passiert ist. Der Puls rast, das Adrenalin schießt durch den Körper in der ersten Aufregung. Auf dem Revier kam dann die "Watte", durch die man sich mühsam zu kämpfen versucht.

Am Montag habe ich einfach nur funktioniert. Schließlich musste ich noch über 600 km nach Hause fahren. Einfach ein Horrortrip: man sitzt in einem Auto, ohne einen Cent Bargeld, ohne Handy für den Notfall und mit einem Gefühl im Magen, der jedem Fremden gegenüber mißtrauisch macht. Ich habe die ganze Fahrt über das Auto nicht verlassen....

Am Dienstag, also gestern, habe ich versucht, erst einmal alle wichtigen Stellen zu kontaktieren. Ich hätte mir auch den Telefonhörer ins Ohr implantieren lassen können - ich hing von 8 Uhr morgens bis 19 Uhr an der Strippe - nochmal Polizei in Hamburg, die Gemeinde vor Ort, diverse Banken und die Versicherungen. An Alltag war nicht zu denken, geschweige denn an Arbeiten oder einfach nur mal Durchatmen.

Heute falle ich gerade in ein Loch. Meine Gedanken spielen verrückt, ich traue mich nicht aus dem Haus, schließe panisch alle Fenster, habe gestern sogar meine Tochter beim Spielen im Garten ständig dazu angehalten, das Gartentor zu schließen. Als würde das im Ernstfall etwas helfen.... :( Ich war gestern nur ein wenig im Garten - mit meinem Mann an meiner Seite, nicht alleine.

Wer mich persönlich kennt, weiß, wie tough ich bin und sein kann. Mich erschreckt diese Situation so unendlich, denn ich kann diese Gedanken weder steuern noch abschalten. Und ich habe Angst, ja - nackte Angst.

Angst, dass hier jetzt auch noch eingebrochen wird. Angst, dass meinen Lieben etwas passieren könnte. Angst, dass mir noch etwas passiert, wenn ich aus dem Haus gehe.

Und auch Angst davor, Fremden zu begegnen. Ich konnte den Täter ja sehr gut beschreiben, habe sein Aussehen registriert, da ich ein sehr gutes Gesichtergedächtnis habe. Das habe ich immer als einen Vorteil betrachtet, weil ich mir immer "meine Mamas und Kinder" gut merken und zuordnen konnte. Im Moment stellt sich dies als Problem heraus. 

Ich habe Angst davor, einem dunkelhaarigen Osteuropäer auf der Straße zu begegnen ... und diesem dann entweder eine reinzuhauen oder schreiend davon zu rennen. Da bleibe ich lieber in meinen sicheren 4 Wänden...

Und ich habe eine Wut im Bauch. Auf diesen gerissenen Profi ohne Gewissen und das, was er mir gerade antut. Was er damit auch meiner Familie antut. Wie dieser Unmensch sich in meinen Gedanken und in meinem Tun festsetzt und ich kann nichts dagegen tun.

Ich weiß nicht, ob es richtig ist, dies alles hier zu schreiben. Ob es euch überhaupt interessiert, denn wenn man so etwas nicht selbst erlebt hat, kann man es wirklich nicht nachvollziehen. Ich weiß das jetzt. Auf diese Erfahrung im Leben hätte ich von Herzen gerne verzichtet und ich wünsche sie meinem ärgsten Feind nicht.

Aber es hilft mir, es von der Seele zu schreiben. Und ich möchte hier auch gerne ein dickes Dankeschön an euch alle da draußen richten - ich habe gestern so viel liebe Zuwendung, Aufmunterung und Unterstützung, virtuelle Umarmungen, Mails und Anrufe erhalten. Ich bin überwältigt, wieviel Anteil genommen wird. Ihr könnt mir glauben, jedes Wort ist Balsam für die Seele und ich bin dankbar dafür, dass es euch gibt!

Besonders dankbar bin ich aber für meine Familie. Die mich umsorgt, auf mich aufpasst und aufmuntern möchte. Besonders mein Mann ist mir gerade eine liebevolle Stütze und Hilfe. Und so langsam kommt doch die Erkenntnis durch, dass ich gerade auch in dieser Situation wirklich noch dankbar sein kann.

Dankbar, dass ich am Leben und gesund bin. Dass nicht mehr passiert ist. Dass ich heile und unversehrt wieder zu Hause angekommen bin. Die seelischen Wunden werden heilen - so die Hoffnung. 

Und die Hoffnung stirbt zuletzt.

Auch darauf, dass dieses verkommene Subjekt seine gerechte Strafe irgendwann erhalten wird. Es gibt eine höhere Instanz, vor der er sich eines Tages zu verantworten hat und er wird seine Belohnung für seine Taten mit Sicherheit erhalten. Daran glaube ich fest und das gibt mir auch ein wenig Halt.

Nun werde ich versuchen, einen weiteren Tag durchzustehen. Und die Hoffnung zu hegen, dass dieser Unmensch nicht weiter mein Leben bestimmen wird und sich alles wieder einrenkt.

Ich danke euch von Herzen, auch dass ihr meine langen Texte bis zum Ende lest :) und mich so liebevoll versucht, aufzufangen.

Seid von Herzen lieb gegrüßt, ihr alle da draußen, und passt auf euch auf!

Eure Jennifer

05 Juni 2012

Hamburg war (k)eine Reise wert....

Hallo Ihr Lieben,

ich bin wieder zu Hause. Am Donnerstag hatte ich die lange Reise in den hohen Norden nach Hamburg angetreten, um meine letzte große Messe zu bestreiten: es ging auf die Babywelt!

Es war eine wunderschöne Messe, die mir sehr viel Freude gemacht hat. Es war meine beste Messe in all den Jahren und es war so herrlich, die vielen wunderschönen Babybäuche und die süßesten Kleinen und zauberhaftesten Lütten um mich zu haben. Und selbstverständlich viele liebe Mamas und Papas.

Ich genieße die Messezeiten immer von Herzen, wenn sie auch furchtbar anstrengend sind und an die Substanz gehen, so ist es doch immer wieder eine wunderbare Erfahrung und Bereicherung.

Leider hat die Messe mit einer Erfahrung geendet, auf die ich im Leben sehr gerne verzichtet hätte: während dem Abbau hat mir ein wirklich verkommenes Subjekt (sorry, ich hätte noch andere Bezeichnungen auf Lager, aber der Blog soll jugendfrei bleiben) aus dem Auto meine Handtasche geklaut...

Mit allem drin, was mir lieb und teuer war - und selbstverständlich mit den Geldbeuteln und allen Ausweispapieren, EC-Karten, Handy und den kompletten Bargeldeinnahmen der 3 Messetage.

So habe ich in Hamburg statt Sightseeing leider nur die Polizeiwache in der Innenstadt kennen gelernt, auf der ich einige Stunden zubringen durfte. Mit sehr netten Beamten und ich wurde auch wirklich rührend umsorgt, aber der Schock sitzt immer noch sehr tief. Von dem ganzen Ärger, der mich jetzt noch wochenlang begleiten wird, um alle Papiere zu ersetzen, neues Handy besorgen, Versicherungskrieg und den persönlichen Gegenständen, die nicht ersetzbar sind, ganz abgesehen.

Ich kann es immer noch nicht fassen, dass dieses wirklich verkommene Subjekt mich wohl ausspioniert hat und sich die Mühe gemacht hat, sich nach dem Messeende wie ein Messebauer gekleidet auf das Parkgelände zu schleichen, um mir in 1-2 sec den Lohn für 4 harte Monate Arbeit und Vorbereitung auf diese Messe zu klauen. Dieser Idiot war so gerissen, das  ist einfach unglaublich (ich mag aber aus polizeilichen Ermittlungs-Gründen nicht näher darauf eingehen). Ich bin immer noch geschockt.

Mir wurde zwar versichert, dass ich froh sein kann, dass er mir nichts angetan hat, um an das Geld zu kommen denn es waren noch genug Leute auf dem Gelände, weil alle abgebaut haben. Und selbstverständlich ist die Gesundheit das wichtigste Gut, aber der Verlust dieser Einnahmen macht mir auch geschäftlich nun sehr zu schaffen. Zumal die Messe auch wirtschaftlich eigentlich ein voller Erfolg war - soll dieses *piiiiep*Zensiert doch beim Ausgeben des Geldes daran ersticken!

Ich habe keine Ahnung, wie es nun weitergehen wird. Ob es weitergehen wird und wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Neben der persönlichen Betroffenheit und den Gedanken, die man sich macht.... Wenn ich mir vorstelle, dass dieser Idiot mich vielleicht über Stunden beobachtet haben muss, wird mir mulmig und ich verliere den Glauben an die Freundlichkeit der Menschen.

So habe ich heute auch leider keine Bilder für euch - denn die Kamera mit vielen wunderbaren Aufnahmen war natürlich auch in der Tasche, wie noch so einige persönliche Sachen mehr. Sicher, alles kann man ersetzen - aber so manche Erinnerungsstücke eben nicht. Das mag kleinlich klingen, denn ich muss mir immer wieder vor Augen führen, dass ich dankbar sein kann, kein Messer zwischen den Rippen zu haben, aber dennoch - es macht mir sehr schwer zu schaffen....

So, dies war ein sehr unerfreulicher Messebericht und nicht wirklich ein glanzvolles Ende meiner Messe-Kariere, auf das ich sehr gerne verzichtet hätte.

Ich weiß nun auch nicht, wie ich meine Motivation zum Weitermachen wiederfinden soll. Ich bin doch sehr arg in Mitleidenschaft gezogen, die Gedanken kreisen und finden kein Ende, ich bin am Boden zerstört. Wer mich kennt, weiß das dies nun wirklich nicht meine Art ist - ich lasse mich normalerweise nicht unterkriegen und bin bisher immer mit allem zurechtgekommen, was das Leben mir aufgetischt hat - aber ich muss nun mit einer Situation zurechtkommen, die mich persönlich einfach aus der Bahn wirft.

So weiß ich nicht, wann ich wieder weitermache oder blogge - Bilder kann ich ja auch derzeit keine machen. Ich weiß, es war jetzt auch sehr viel Geschreibsel und ich war mir auch nicht sicher, ob ich es überhaupt in den Blog stellen soll - aber ich denke, ich verbinde damit einfach auch eine Warnung an euch alle:

Paßt auf euch auf! Das Leben ist kostbar und wertvoll und seid jeden Tag dankbar dafür, dass euch ein "Alltag" gegeben ist, an dem ihr und eure Lieben gesund seid und ihr von Herzen lachen könnt - glaubt mir, ich wünschte mir von Herzen, ich könnte einfach wieder zu diesem nervigen, alltäglichen Trott zurückkehren... aber das wird wohl noch eine Weile dauern :(

Seid von Herzen lieb gegrüßt, von einer sehr verstörten und unendlich traurigen Jennifer